Pilotprojekt zum Nachweis des Fuchsbandwurms in Raubwildlosung (Kot)


Bei dem seit November 2023 laufenden „Raubwildprojekt“ auf der Insel Rügen geht es um eine Vielzahl von Erregern, die vom Raubwild auf den Menschen übertragbar sind (z.B. um den Fuchsbandwurm als Erreger der alveolären Echinokokkose).

Als Teil dieses Projekts wurde von Teams aus dem Friedrich-Loeffler-Institut eine flächendeckende Sammlung von Fuchslosung in den Gemeinden Schaprode und Trent durchgeführt. Ziel dieser Untersuchung war es, die Nachweishäufigkeit des Fuchsbandwurms in der Losung mit derjenigen bei der Sektion von Füchsen vergleichen zu können.

Abbildung: Nachweis der Nukleinsäuren vom kleinen Fuchsbandwurm in Losungsproben von Fuchs und Marderhund in der Zeit von Ende Februar bis Ende April 2025.

Insgesamt konnten in dieser Zeit 365 Losungsproben gesammelt werden. Davon stammten 217 (59,5 %) von Füchsen und 11 (3,0 %) von Marderhunden. Die Zuordnung der Losungen zu den jeweiligen Endwirten des Fuchsbandwurms, also Füchsen und Marderhunden, erfolgte mithilfe molekularer Methoden. Die „Erfolgsrate“ der meist aus Laien bestehenden Sammelteams bei der Gewinnung von Losung dieser Endwirte lag somit bei 62,5 %.

In 15,7% der Fuchslosungsproben und in keiner der Marderhundproben konnten Nukleinsäuren des Fuchsbandwurms nachgewiesen werden (siehe Abbildung).

Das Ergebnis unserer Teilstudie zeigt, dass der Fuchsbandwurm auch in Losungsproben aus der Umwelt nachgewiesen werden kann. Ein Vorteil dieser Art der Untersuchung ist, dass so auch in Jagdrevieren, die bislang nicht oder nur wenig am „Raubwildprojekt“ beteiligt waren, Ergebnisse gewonnen werden können.

Die Sammelteams des Friedrich-Loeffler-Instituts möchten sich ausdrücklich beim Jagdverband Rügen und Hiddensee e.V. sowie bei den Jägern der Insel Rügen und Hiddensee für die umfängliche Unterstützung bedanken, die von Beginn an dieses Teilprojekt und diese Art der Beprobung durch Rat und Tat unterstützt haben.

Ansprechpartner

Zu wissenschaftlichen Fragen und zum Projekt:

  • Dr. Gereon Schares, Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für Epidemiologie, Südufer 10, 17493 Greifswald-Insel Riems, E-Mail: gereon.schares@fli.de

Zu jagdlichen Fragen:

  • Thomas Nießen, Vorsitzender Jagdverband Rügen & Hiddensee e.V., E-Mail:info@jagdverband-ruegen.de