Wild auf Wanderschaft


Wildtierprojekt sucht Förderer

Wildtiere benötigen vielfältige und vernetzte Landschaften. Doch diese Lebensräume sind bedroht. Der Regionale Jagdverband Rügen & Hiddensee e. V. geht mit einem richtungsweisenden Projekt das Problem an.

Sie springen bis zu zehn Meter weit, schwimmen hervorragend und wandern, wenn man sie denn lässt, ohne Weiteres 100 Kilometer oder mehr. Und das mit einem Gewicht von bis zu 280 Kilogramm:  Hirsche verfügen als größte Landsäugetiere in Norddeutschland über außergewöhnliche Fähigkeiten. Diese beeindruckende Wildtierart wird als „Rotwild“ bezeichnet. Das schließt männliche und weibliche Tiere ein. Auf Rügen und Hiddensee ist Rotwild seit jeher heimisch.

Fachleute schlagen Alarm

Die Grundlage für gesunde und genetisch vielfältige Rotwildvorkommen bilden abwechslungsreiche, störungsarme und barrierefreie Lebensräume. Das gilt ebenso für andere wandernde Wildtierarten wie Dam-, Muffel- und Schwarzwild („Wildschweine“). 

Allerdings sind offene Lebensräume und gesunde Vorkommen (Populationen) bedroht. Beides hängt unmittelbar zusammen: Zunehmende, vor allem eingrenzende, Landschaftsnutzung erschwert das natürliche Wanderverhalten der Wildtierarten. Im Extremfall leben einzelne Populationen räumlich isoliert, ohne Korridore, in denen sie wandern und sich ausbreiten können. Daraus folgt genetische Verarmung mit schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen („Inzucht“). Für einige Regionen Deutschlands schlagen Fachleute bereits Alarm. 

Auf Rügen, Hiddensee und in der angrenzenden Region sind leider erste Fälle (Blindheit und Missbildungen) dokumentiert.  Damit das Problem sich nicht verschärft, gerade angesichts der Insellage, ist Wissen notwendig. Genau dieses Ziel verfolgt ein in Mecklenburg-Vorpommern und deutschlandweit vorbildliches Projekt des Jagdverbandes Rügen und Hiddensee e. V..

Aufruf an alle

Der Verband arbeitet mit renommierten wissenschaftlichen Institutionen zusammen. Am Projekt beteiligt sind unter anderen die Hochschule Neubrandenburg, die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die Technische Universität Dresden und die Justus-Liebig-Universität Gießen. Zudem engagieren sich regionale ehrenamtliche Fachleute.

Konkret geht es um die „wildtierökologische Raumplanung“. Dieses Verfahren berücksichtigt gleichermaßen die Bedürfnisse der Wildtiere und gesellschaftliche Ansprüche, beispielsweise für Tourismus, Naturschutz sowie Land- und Forstwirtschaft.

Der Jagdverband besendert dafür mit seinen wissenschaftlichen Partnern Rotwild als Leitwildart. So erhalten die Wissenschaftler wichtige Daten, wo die Tiere wandern und sich aufhalten. Kombiniert mit Bestandsanalysen und genetischen Untersuchungen entsteht auf diese Weise das entscheidende Wissen. Das Projekt ist breit angelegt und bezieht das gesamte Lebensraumpotential mit ein.

Die heimische Wirtschaft, regionale Institutionen und selbstverständlich der Jagdverband Rügen und Hiddensee e. V. fördern das Projekt. Jetzt ist weitere finanzielle Unterstützung gefragt: Nur so lassen sich weitere Tiere besendern, deren Wanderungsräume modellieren und zusätzliche genetische Untersuchungen durchführen.

Und dafür sind alle aufgerufen: Unterstützen Sie das Projekt und setzen Sie sich für unsere heimischen Wildtiere ein!  

Natürliche Lebensgrundlage erhalten

Das Untersuchungsgebiet entspricht der inhaltlichen Bedeutung: Auf einer Fläche von 99.000 Hektar, umgerechnet 990 Quadratkilometern, beantworten die Experten die Frage, wie sich die wildökologische Raumplanung in die Praxis umsetzen lässt.  Das Areal umfasst die gesamte Fläche des Jagdverbandes Rügen-Hiddensee e. V. und der Hegegemeinschaft Rot-, Dam- und Muffelwild Rügen. Als Hegegemeinschaft bezeichnen Jäger die Fläche, auf der sie ihrem gesetzlichen Auftrag nachkommen, und der lautet: Die natürliche Lebensgrundlage aller Wildtiere erhalten und verbessern.

Der Jagdverband Rügen und Hiddensee e. V. fördert die artenreiche, gesunde und vielfältige Natur auf Deutschlands größten und schönsten Inseln Rügen und Hiddensee. Machen Sie mit und sprechen Sie uns an: Jede finanzielle Zuwendung sichert gesunde Wildtierbestände für künftige Generationen.

Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!

Kontaktdaten
Jagdverband Rügen und Hiddensee e.V.
Thomas Nießen
info@jagdverband-ruegen.de
0171-5 36 46 55

Pommerschen Volksbank
IBAN: DE31130910540006556450
BIC: GENODEF1HST
Verwendungszweck: „Rotwild“